Oberflächen

Oberflächen

Grundsätzlich bieten wir alle Holzoberflächen in drei Varianten an:

geölt, geseift und lackiert.

Wir empfehlen, je nach Holzart und gewünschter Oberflächenfarbe, geölt oder geseift. Lackierte Oberflächen kommen vor allem in öffentlichen Räumen bei starker Beanspruchung zur Anwendung.

Oberflächenbehandlung dient vor allem dem Schutz der Holzoberflächen vor Verschmutzung - verändert aber auch Farbe, Glanz und Tiefenwirkung des Holzes. In Bezug auf die Schutzwirkung unterscheiden sich die 3 Verfahren in ihrer Logik:

Lack - unempfindliche Oberfläche - wenn beschädigt unansehnlich, sehr aufwändig zu richten.

Öl - empfindlichere Oberfläche - wenn fleckig leicht zu richten, jährliches Nachölen sinnvoll, mit der Zeit entwickelt der Tisch eine Patina. Die Öloberflächen bieten wir in Matt, seidenglänzend und glänzend an, wobei die Matte Oberfläche am wenigsten empfindlich gegen Wasserränder ist.

Seife - empfindliche Oberfläche - wenn fleckig leicht zu richten, monatliches Nachseifen sinnvoll - sehr einfach.
Ausserdem Öloberflächen bieten wir in Matt, seidenglänzend und glänzend an.

Stahl - Unsere Stahloberflächen sind in der Regel naturbelassen und mit einer Öleinbrennung gegen Rost geschützt. Ausserdem bieten wir die Stahloberflächen auch vorgerostet oder pulverbeschichtet an. Edelstahl wird in der Regel gebürstet.

geölt glänzend

geölt glänzend

Öloberfläche

Schutz

Die Öloberfläche ist empfindlicher und pflegebedürftiger als die lackierte Oberfläche. Allerdings lassen sich kleine Störungen auch rasch behandeln. So kann man die berüchtigten ‘Wasserränder’ in wenigen Minuten mit dem mitgelieferten Pflegeset entfernen.

Wenn der Tisch über die Jahre Gebrauchsspuren hat, bekommt er eine ‘Patina’ - da das geölte Massivholz (wie Leder) ein alterungsfähiges Material ist. Sollten die Gebrauchsspuren stören, bieten wir an, die komplette Tischplatte zu einem Pauschalpreis bei Ihnen vor Ort abzuschleifen und neu zu ölen (Grundölung). Der Zeitaufwand beträgt maximal zwei Stunden.

Zudem empfiehlt es sich, den Tisch etwa einmal im Jahr nach zu ölen, was Sie mit dem mitgelieferten Pflegeöl selbst vornehmen können.

Zur Pflege im Alltag empfehlen wir feuchtes Wischen mit Baumwolltuch oder Putzlappen (keine Microfaser!). Auch Spülmittel kann verwendet werden - wobei man berücksichtigen muss, dass sich das Öl schneller abträgt, je häufiger Spülmittel verwendet wird.

Rotweinflecken sollte man innerhalb kurzer Zeit abwischen und nicht einwirken lassen - da sie sich nur durch Abschleifen wieder entfernen lassen (Da der Farbstoff des Rotweins nicht lichtecht ist, verschwinden die Flecken nach einigen Monaten auch wieder von selbst).
Die Öloberfläche ist in den ersten Wochen am empfindlichsten, da das Öl noch über Wochen durchhärtet.
Grundsätzlich empfehlen wir die Verwendung von Tischsets und Untersetzern.

Optik & Haptik

Da Öle nur in geringem Maß filmbildend sind, behält das Holz seine natürliche, seidige Haptik.
Optisch wird das Holz hingegen durch das Öl ‘angefeuert’, wie man sagt. Das heisst die Holzmaserung bekommt mehr Tiefe und Plastizität. An wirbeligen oder wimmrigen Holzpartieen (z.B. Nussbaum Pyramide) wirkt das Holz, als hätte es eine dreidimensionale Struktur. 
Ausserdem werden die Farben intensiver. Dieser Effekt entsteht, weil das Öl tief in das Holz eindringt. Dadurch findet die Lichtbrechung in der Tiefe statt und die Farben erscheinen wärmer. Bei manchen Hölzern kann dieser Effekt auch stören - so werden helle Hölzer durch das Öl tendenziell gelb, wie etwa der Ahorn oder die Hainbuche. Ist dies nicht erwünscht empfehlen wir die Seifenoberfläche. 

geölt matt

geölt matt

Matte Oberflächen

Bei den Öloberflächen lässt sich der Glanzgrad stufenlos steuern.

Je glänzender die Öloberfläche, desto stärker ist die Tiefenwirkung des Holzes.

Wimmerungen, Wirbel und Einläufe treten weniger plastisch hervor, das Holz wird nicht so stark angefeuert.

Generell sind matte Oberflächen nicht so anfällig für Wasserringe wie glänzende Oberflächen, da es sich bei den Wasserungen eigentlich um matte Stellen handelt. Auch Kratzer sieht man auf einer glänzenden Oberfläche stärker als auf einer matten.

lackiert

lackiert

Schutz

Der Lack bietet einen langfristigen Schutz und muss nicht gepflegt werden (nur mit feuchtem Lappen abwischen). Allerdings ist die lackierte Oberfläche den anderen Verfahren dann unterlegen, wenn es doch einmal zu Beschädigungen des Lackes kommt. Dies können zum einen milchige Flecken, zum anderen Haarrisse sein. Matt wird der Lack, wenn er sich - z.B. durch Hitzeeinwirkung - vom Untergrund ablöst. Haarrisse kann er im Alter bekommen. Auch wenn trotz Schutz Feuchtigkeit eindringt, kann sich der Lack ablösen. 
In all diesen Fällen muss der Tisch in der Werkstatt komplett abgeschliffen und neu lackiert werden. Eine Teilbehandlung ist nicht möglich. Auch sehen Haarrisse und milchige Stellen nicht nach ‘Patina’ aus, sondern wirken schäbig.

Optik & Haptik

Durch glänzenden Lack kann man bestimmte Effekte wie Wimmerwuchs oder Riegel besonders Stark betonen. Andererseits wirken Lackoberflächen - gerade wenn sie glänzend ausgeführt werden - ‘künstlich’, da sie filmbildend sind und auf der Holzoberfläche aufliegen. Auch die Haptik des Holzes ändert sich durch die Lackoberfläche. Diese ist sehr glatt und fasst sich tendenziell wie ein Kunststoff an. Das Seidige der Holzoberlfäche geht verloren. Auch sogenannte ‘Natureffektlacke’ können dies nur teilweise relativieren. Zudem gilt: je hochwertiger ein Lack, desto besser die Schutzwirkung, aber desto dicker ist in der Regel der aufliegende Lackfilm.

Wir empfehlen aus diesen Gründen im Wohnbereich die Oberflächenbehandlungen ‘geölt’ oder ‘geseift’. Selbstverständlich ist auch der Umweltschutz ein starkes Argument auf Lackoberflächen zu verzichten.

geseift

geseift

Seifenoberfläche

Schutz

Das Prinzip der Seifenoberfläche ist noch einmal anders, als jenes der Öloberfläche.

Die Seifenoberfläche lässt sich ganz einfach ‘austauschen’, was daher auch häufiger gemacht werden sollte. Das Seifenprinzip beruht darauf, dass der Dreck in der Seife hängen bleibt und beim nächsten feuchten wischen mit abgewischt wird. Die Seifenschicht wird daraufhin neu aufgebracht, was in etwa so aufwendig ist, wie das Abwischen. Ein erneutes Aufbringen von Seife muss nicht nach jedem Abwischen erfolgen, sollte jedoch in regelmäßigem Rhythmus (etwa 1 x im Monat) vorgenommen werden. Andernfalls besteht das Risiko, dass der Tisch durch häufiges Abwischen seine Seifenschicht verliert und nicht mehr geschützt ist. 
Die Seifenoberfläche ist im Gegensatz zur Öloberfläche leider etwas empfindlich gegenüber Fettflecken. Auch hier empfehlen wir die Verwendung von Tischsets und Untersetzern.

Optik & Haptik

Ganz im Gegensatz zur Öloberfläche werden bei der Seife die Kontraste des Holzes eher abgemildert statt angefeuert. Die Hölzer behalten ihre ursprüngliche  Farbe (sehen also fast wie unbehandelt aus). Die Haptik ist noch seidiger als bei der Öloberfläche. 
Häufig wird die Seifenoberfläche bei hellen Hölzern angewendet (Ahorn, Hainbuche, Birke, aber auch Nadelhölzer), welche dadurch noch heller und milder wirken. Das verfahren kommt aus Nordeuropa und wird häufig mit ‘nordischem Design’ assoziiert.
Aber auch dunkle Hölzer, wie etwa die Schwarznuss oder die Räuchereiche, können geseift werden und erhalten so ihren eigenen Reiz.

gebürstet geseift

gebürstet geseift

 

Die Oberflächenbehandlungen bürsten und seifen lassen sich gut kombinieren. Die gebürstete und geseifte Oberfläche erhält eine ganz eigene Patina, weil sie über keinerlei Glanz verfügt und sich doch sehr samtig anfühlt. 
Gerade bei dunklen Hölzern, wie der Räuchereiche kann dies sehr reizvoll sein, führt aber auch bei Esche oder Hickory zu einer interessanten Oberfläche.

gebürstet geölt

gebürstet geölt

Wir bürsten Oberflächen entweder leicht von Hand mit einer Messingbürste oder maschinell. Dabei werden die Poren frei gebürstet und der weiche Anteil des Holzes entfernt. Die so entstehende Oberfläche ist sehr robust und weniger empfindlich, als eine glatte Oberfläche. Zum Einen bleibt nur der harte Holzanteil stehen - zum Anderen führt die leichte Reliefstruktur dazu, dass Kratzer und kleine Macken auf dem Holz optisch weniger hervortreten.
Die Hölzer erhalten eine interessante, lebendige Haptik.
Wir bürsten prinzipiell nur großporige Hölzer, wie Eiche, Ulme, Esche, Nussbaum oder Hickory, bei denen man die Eigenstruktur des Holzes herausarbeiten kann. Nur so entsteht ein natürliches Relief, wie bei einem verwitterten Holz.

stahl geölt

stahl geölt

stahl gerostet und geölt

stahl gerostet und geölt

schiefer geölt

schiefer geölt